Die Nachteile von Gaming-Abos

Passend zum Start des neuen PS Plus haben wir uns mit den Vorteilen von Gaming-Abos beschäftigt und gezeigt, dass Gamepass und Co. sich derzeit für Spieler*innen und Studios lohnen. Doch die Zukunft (oder die möglichen Zukünfte) bieten neben vielen Chancen auch zahlreiche Risiken. Wir wollen in diesem zweiten Artikel aufzeigen, was die Nachteile von Abos sind und wie sich diese auswirken.

„Was soll ich spielen?“

Wer kennt es nicht, abends wird Netflix angeworfen und die meiste Zeit geht für die Suche nach passenden Inhalten drauf! Ein riesiges Angebot diverser Titel lässt sich (selbst mit guten Filtern und Kategorisierungen) nur schwer durchschauen. Bei Gamepass und Co. ist das Angebot (noch) vergleichsweise klein, weswegen sich derzeit das passende Spiel einfach finden lässt. Kommen im Fall von Microsoft jedoch die Spiele von Activision (jetzige und zukünftige) und generell die Titel mehr als 30 Studios regelmäßig hinzu, wird es bald unübersichtlich. Hier müssen Konzerne frühzeitig gegensteuern und mit guten Empfehlungen und einer starken Personalisierung dafür sorgen, dass die richtigen Titel gefunden werden. Die im ursprünglichen Artikel erwähnten Indie-Perlen könnten dabei allerdings die großen Verlierer sein.

Indie? Was ist das?

Starfield, Elder Scrolls, Call of Duty, Overwatch, usw. Die Studios, die nun und in Zukunft zu Microsoft gehören, werden regelmäßig große Blockbuster auf den Markt werfen. Für kleinere Entwickler (auch aus dem eigenen Haus) wird es schwer werden, gegen diese großen Titel zu bestehen. Wem wird ein zweites Hellblade auffallen, wenn gleichzeitig COD und Co. auf den Markt geworfen werden? Wie sichtbar werden noch kleinere Titel sein? Bei Netflix zeigt sich (für Wachstum) eine Tendenz zu größer und nicht unbedingt besser. Das könnte auch die Gefahr für Abo-Angebote im Gamingbereich sein. Kleine Studios und Solo-Entwickler*innen könnten in Zukunft dabei die Verlierer sein. Vor allem, wenn sich Verträge und Finanzierungsmodelle gleichzeitig ändern.

Bezahlt pro Spieler

Aus bisher bekannten Informationen geht hervor, dass Studios und Publisher einen Festpreis erhalten oder Microsoft die Kosten für die Entwicklung der Spiele ganz trägt (ohne dabei auf eine Exklusivität zu pochen). Zukünftig sollen allerdings Metriken wie die gespielte Zeit in die Bezahlung einfließen. Auch hierbei sind kleine Spiele benachteiligt, die häufig vier oder fünf Stunden an Spielzeit umfassen. Spiele-Titel könnten sich durch diese Vorgabe verändern und viele unnötige Inhalte integrieren, um die gespielte Zeit zu strecken. Hier ist eine Fall-zu-Fall-Prüfung gefragt, um passend zum Spiel das passende Finanzierungsmodell zu finden. Eine von vielen offenen Fragen, die Microsoft, Sony und Co. klären müssen, damit ihre Modelle auch in Zukunft funktionieren können, ohne wie ein Kartenhaus zusammenzubrechen. Ein Blick auf die Entwicklung von Netflix kann zeigen, wohin die Reise gegebenenfalls geht.

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