Microsoft macht sich bereit für Cloud-Gaming

Konsolen erfreuen sich derzeit noch großer Beliebtheit. Immer wieder wird jedoch erwähnt, dass die Gaming-Zukunft in der Cloud liegt. Und wenige Unternehmen erfüllen die Bedingungen für diese Umstellung besser, als Microsoft. 

Cloud-Division

Um den Ansprüchen an eine Cloud-Infrastruktur auch in Zukunft gerecht werden zu können, hat Microsoft eine neue Cloud-Gaming-Division ins Leben gerufen. Sie soll zusammen mit zugekauften Gaming-Tech-Unternehmen daran arbeiten, einen eigenen Dienst zum Sreamen von Spielen aufzubauen.

Darunter befindet sich zum Beispiel die Physik-Technologie von Havok. Das Unternehmen wurde im Oktober 2015 von Microsoft übernommen. Entsprechende Berechnungen sollen beispielsweise beim neuen Crackdown schon in der Cloud stattfinden, um eine noch eindrucksvollere Zerstörung von Umgebungen zu ermöglichen.

Ein weiteres und deutlicheres Signal ist jedoch die Übernahme von PlayFab. Das Unternehmen hat Technologien entwickelt, mit denen die Entwicklung von Spielen mit Cloud-Anbindung vereinfacht wird. Und all diese Übernahmen werden im Konzern in eine neue Struktur integriert.

Umstrukturierung

Im Rahmen dieser Umstrukturierung wird Phil Spencer zum Leiter der gesamten Gaming-Abteilung und berichtet direkt an Satya Nadella, den Chef von Microsoft. Die neue Cloud-Abteilung wird von Kareem Choudhry geleitet, der bereits seit 20 Jahren bei Microsoft tätig ist (unter anderem auch beim Xbox-Team).

Einem Interview mit The Verge zufolge, hat die Cloud-Abteilung schon Ende 2017 ihre Arbeit aufgenommen. Die derzeitige Hauptarbeit der Abteilung besteht in Überzeugungsarbeit. Entwickler sollen Azure in ihren Spielen verwenden. Ein gutes Beispiel ist sicher I/O Interactive. Die Entwickler der langlebigen Hitman-Serie verwenden unterschiedliche Technologien, die über Azure zur Verfügung gestellt werden. Die Cloud wird beispielsweise verwendet, um das Verhalten der Spieler analysieren zu können. Anhand der gewonnenen Daten können die Entwickler das Spielerlebnis kontinuierlich anpassen. Auch Ubisoft setzt bei den Servern für Rainbow Six Siege auf Microsofts Server-Technologie. Klar ist, dass diese Verwendung als Unterbau für die Multiplayer-Architektur nur den Anfang darstellt.

Spiele von Microsoft überall

Ziel soll es nämlich in Zukunft sein, die eigenen Inhalte unabhängig von einer bestimmten Plattform ausliefern zu können. Spieler könnten ihre Spiele dann beispielsweise sowohl auf dem PC, als auch auf dem Smartphone Spielen. Ein entsprechender Client könnte sogar die Nutzung auf der Plattform der Konkurrenz ermöglichen. Spieler würden sich dann allerdings auch an ein Geschäftsmodell gewöhnen, indem sie Spiele gar nicht mehr besitzen können.

Stattdessen stehen ihnen die Inhalte ähnlich wie bei Netflix und Spotify solange zur Verfügung, wie die monatliche Mitgliedschaft bezahlt wird. Der Gamepass von Microsoft funktioniert bereits ganz ähnlich. Dort bietet das Unternehmen unterschiedliche Spiele an, die für einen bestimmten Zeitraum geladen und gespielt werden können. In Zukunft sollen alle Spiele, die direkt von Microsoft kommen, im Gamepass direkt zum Start verfügbar sein. Spieler können sich dann schon einmal an das neue Modell gewöhnen.

Wann fällt der Startschuss?

Da die Arbeiten an einem entsprechenden Dienst schon seit einiger Zeit laufen, ist es durchaus möglich, dass die ersten Informationen zur E3 2018 veröffentlicht werden.

Weiterführende Links

Engadget 

GeekWire

Slash Gear

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