Nicht alleine in den Lüftungsschächten – Alien: Isolation

Endlich etwas, für das ich mich nicht schämen muss. Ich liebe den ersten Alien (und den zweiten noch ein bisschen mehr) und Prometheus hat mir auch gefallen (dafür muss ich mich scheinbar schämen) und trotzdem hätte Alien Isolation mich zu Release nicht weniger interessieren können. Damals habe ich »The Evil Within« mein Vertrauen geschenkt und wurde bitte enttäuscht. Aber seis drum. Bei einem PSN-Sale habe ich Alien: Isolation zu einem unverschämt günstigen Preis abbekommen und das zusammen mit den DLCs. (Als dieser Text entstand, hatte ich das Spiel noch nicht komplett durchgespielt, wollte meine Eindrücke aber schon einmal zusammenfassen) – da die Veröffentlichung des Spiels nun außerdem schon einige Jahre zurückliegt, kann man dieses Review getrost als Pre-Retro bezeichnen, aber sei es drum.

Die Geschichte von Alien Isolation

In Alien: Isoaltion spielen wir Amanda Ripley, die Tochter der von Sigourney Weaver verkörperten Ellen Ripley. Amanda sucht schon lange nach Spuren ihrer Mutter und erfährt unverhofft, dass der Flugeschreiber der Nostrome an Bord der Raumstation Sevastopol gefunden worden ist. Sie macht sich auf den Weg zur Station und es kommt, wie es kommen muss. Denn das titelgebende Alien ist nicht weit.

Das Gameplay von Alien Isolation

Ein Wort zum Gameplay von Alien:Isolation: »Frust«! Doch im Gegensatz zu »The Evil Within« guter Frust. Das Alien (ja, ich weiß Xenomorph) taucht nach anfänglichem Spannungsaufbau immer wieder auf der Station auf. Wie von den Filmen gewohnt, bewegt sich das Wieselflinke Alien durch die Lüftungsschächte der Station und taucht unvermittelt auf. Eine direkte Begegnung mit dem Wesen aus einer anderen Welt ist nicht unbedingt empfehlenswert und führt zumeist zu einem ziemlich brutalen Tod von Amanda. Erst im späteren Spielverlauf lernt der Spieler sich gegen die Kreatur zur Wehr zu setzen, auch wenn sie unsterblich ist. Der Flammenwerfer verschafft zumindest kurzzeitigen Schutz – wobei sich der Spieler nicht eine Sekunde lang mächtig vorkommt. Der einzige wirksame Weg ist im Endeffekt das Verstecken. Aufgrund der fantastischen Sinne des Aliens führt außerdem schnelles Bewegen dazu, dass Amanda sofort entdeckt und getötet wird.  Und das Alien lernt dazu und lässt sich selten mit dem gleichen Trick zweimal hinters Licht führen. Wurde der Spieler zum Beispiel in einem Schrank entdeckt, sind Schränke etwas weniger sicher. Allerdings leistet sich das schwarze Ungetüm ab und an auch große Schnitzer und steht zum Beispiel direkt neben dem Spieler wobei es ihn gepflegt ignoriert.

Atmosphäre ist Trumpf

Die Geschichte wird dabei bis auf eine anfängliche Sequenz aus der Egoperspektive und meist im Gameplay erzählt und erinnert in der Ausführung an Systemshock, Half Life usw. Der Spieler wird niemals aus der Welt gerissen und ich muss zugeben, dass das sehr gut funktioniert. Das Atmosphärische Design und die großartigen Soundeffekte erinnern frappierend an die Filme. Und die Optik tut ihr übriges, wobei es in diesem Fall doppelt gut ist, das Amanda und andere Charaktere selten in Sequenzen oder Ingame zu Wort kommen. Denn die Charaktere und ihr wachsiges Design mit steifen Animationen sind der einzige Schwachpunkt der sonst makellosen Präsentation, die sich keine Patzer leistet und teilweise hart am Fotorealismus entlang schrammt.
Allerdings dürfte viele stören, dass das Pacing nicht ganz stimmt. Wünscht man sich bei den meisten heutigen Spielen mehr Spielzeit, dürften die meisten sich wünschen, dass Alien ein paar Stunden kürzer wäre, da es ab einem gewissen Punkt ein wenig gestreckt wirkt.

Fazit zu Alien Isolation

Und trotzdem kann ich Alien jedem Fan des Science Fiction Horror Klassikers empfehlen. Kein Spiel zuvor konnte die Atmosphäre von Alien so gekonnt einfangen. Dabei ist »Unfair« ein Teil des Gameplays und nimmt niemals Überhand. Und trotz der gruseligen Atmosphäre zerrt Alien Isolation nicht annähern so stark an den Nerven nervöser Spieler wie beispielsweise Outlast. Dadurch war es (zumindest in meinem Fall) deutlich einfacher, mich dem Spiel alleine und mit Kopfhörern zu stellen.

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