Rise of Industry in der Gamescom-Vorschau

Einmal ein mächtiger Industriemogul sein. Sicher ein Traumberuf. Fast nichts machen und Geld scheffeln. Dass das nicht stimmt, zeigt Rise of Industry von Entwickler Dapper Penguin Studios. Wir hatten die Gelegenheit uns das Spiel in einer aktuellen Alphaversion anzusehen.

Aller Anfang ist groß

Der ein oder andere dürfte den SimCity-Schock noch nicht weggesteckt haben. Statt einer florierenden Metropole bekamen Spieler allenfalls ein ziemlich komprimiertes Stückchen Erde. Viel Platz für die eigene Entfaltung blieb da, wenn überhaupt, nur bedingt. Das Problem dürfte bei Rise of Industry nicht bestehen. Der Designer des Spiels erklärt uns, dass es sich bei der gezeigten Map um die mittlere Kartengröße handelt und fährt immer und immer weiter. Die Fläche scheint schon in dieser Größe kein Ende zu nehmen. Da kann man sich gut ausmalen, wie lange sich Spieler mit einer großen Map beschäftigen können. Und apropos beschäftigen, was machen wir in Rise of Industry eigentlich genau?

Ganz klassisch

Wir befinden uns derzeit in einer Renaissance der klassischen Spielkonzepte. Das zeigt auch Rise of Industry. Als Beispiel könnte man Spiele wie Transport Tycoon nennen. Spieler bauen eine Fabrik oder mehrere Fabriken auf und verkaufen ihre Güter an die Städte in der Spielwelt. Jede Stadt hat ihrerseits Ressourcen anzubieten und nur durch den regen Handel kommt man weiter. So bekommen wir in der Präsentation ein beschauliches Städtchen zu sehen, dessen Kernkompetenz bei der Verarbeitung von Holz liegt. Den umliegenden Wäldern sei Dank, ist die Wirtschaft in diesem Bereich stark. Hier bekommen wir also zum Beispiel Stühle, Bücher und mehr. Wir können friedlich koexistieren oder es nicht tun. Wollen wir der kleinen Stadt so richtig wehtun, dann bauen wir ein riesiges Kraftwerk und verpesten die Luft. Das schadet den Menschen nicht nur direkt. Es tötet die Bäume und vernichtet die wirtschaftliche Grundlage.

Ein Update der Entwickler zur neuen Alpha-Version von Rise of Industry.

Geisterstadt

Dann haben wir schnell eine Geisterstadt. Diese verrottet wie in SimCity erst langsam und verschwindet dann von der Landfläche. Vor diesem schlimmsten Fall haben wir, zumindest sofern wir auf die kleine Stadt angewiesen sind ein Problem: Handeln gibt es nicht mehr. Erst wenn wir das Kraftwerk wegnehmen, kommt auch der Handel zurück. Vorausgesetzt, wir vergiften nicht das Wasser der Stadt. Sonst sterben die Menschen und der Verfall nimmt seinen Lauf. Man merkt schon, dass sich hier ziemlich viele Möglichkeiten bieten.

Umgehauen

Und das zieht sich durch das ganze Spiel. Hinzu kommt die unglaubliche Liebe fürs Detail, die allerdings nicht jedem gefallen dürfte. Wollen wir zum Beispiel Tunfisch herstellen, brauchen wir einmal Zugang zum Meer. Dann benötigen wir Metall für die Dosen. Dafür müssen wiederrum Fabriken her, die Holz für Feuer benötigen. Haben wir dort alles zusammen, dann brauchen wir noch eine Fabrik, die den Fisch in die Dose befördert. Und diese vielen Facetten und Details finden sich bei jeder Produktion. Als Wahnsinnsbeispiel nannte man uns das Auto. Es besteht aus unglaublich vielen Bestandteilen, die erst einmal herangeschafft werden wollen. Aber auch sonst hat der Spieler immer die Wahl.

Modding als Grundsatz

Auch, wenn es um den Look des Spiels gibt. Die 20er Jahre lassen sich schnell durch die Apokalypse, Steampunk oder Herr der Ringe ersetzen. Die engagierte Community soll dazu einfach Modelle erstellen und durch den Steam-Workshop anbieten können. Und auch die Entwickler wollen den Spielern zusätzliche Inhalte anbieten. Wie bei vielen Spielen derzeit ist einiges an kostenfreien Inhalten geplant. Nämlich all jene Dinge, die den Funktionsumfang des Spiels erweitern. Kosmetische Veränderungen wie neue Gebäude-Designs sollen hingegen für Geld angeboten werden. Eine gute Sache, wie wir finden.

Selber spielen

Wer sich das Spiel selber ansehen möchte, der hat schon seit Längerem die Gelegenheit dazu. Ab Freitag steht die neue Alpha 2 zum Kauf zur Verfügung. Für rund 20 US-Dollar bekommen Spieler alle weiteren Updates ebenfalls. Neben dem PC arbeiten die Entwickler auch an Versionen für den Mac und Linux-Systeme. Und wir finden, dass das komplexe Aufbauspiel durchaus einen Blick wert ist. Auch, wenn man sich vielleicht erstmal reinfuchsen muss.
Marvin

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