Call of Duty X – Backlog
Nachdem ich dem Teufel in Dante’s Inferno die Hölle heiß gemacht habe, wage ich mich an leichte Mainstream Kost, wieder ein Shooter diesmal mit weniger Tiefgang als Bulletstorm – Call of Duty Ghosts, der zehnte Teil der Reihe…
Die Story
Eine Welt im Wandel. Zehn Jahre nach einem „einschneidenen“ Ereignis zwischen der Föderation (ein Zusammenschluss südamerikanischer Staaten) und Amerika sind die nationalen Landesgrenzen und Machtverhältnisse nicht wiederzuerkennen. Eine Spezialeinheit, die den Wiederstand einer stolzen Nation bildet, versucht alles um den endgültigen Zusammenbruch aufzuhalten.
Das Gameplay
Im zehnten Teil von Call of Duty wechseln sich neue Elemente wie Unterwasser- und Weltraumspaziergang und verschiedene Szenarien und Schauplätze, die man größten Teils so oder anders schon in den letzten Teilen der Reihe gesehen hat ab. Dazu gehören Militärbasen, Jungleszenarien und „Lost Places“ um nur einige zu nennen. Stark sind auch bei diesem Teil wieder die Quick Time Events die sich mal hier, mal da, perfekt in die Story einpassen und Abwechslung in den Spielverlauf bringen. Die Level sind wie bei Call of Duty üblich schlauartig aufgebaut und bieten einige versteckten Ecken (die ich nicht gesucht und deswegen auch nicht gefunden habe *ähüst* und) in denen man (wenn man dem Startmenü trauen kann) Bonusitems in Form von Rorke Dateien einsammeln kann. Bei der Steuerung hat man auf altbewährtes zurückgegriffen, so dass sich echte CoD Veteranen sofort zu Hause fühlen werden.
Das hat mich „begeistert“
Die verbesserte Grafikengine macht sich im Spielverlauf und in wilderen Actionszenen bemerkbar, es kommt durch die Engine zu keinen Slowdowns oder Rucklern (zumindest sind mir keine auf der Playstation3 aufgefallen). Gut finde ich ebenfalls den Versuch neue Elemente in das Gameplay von Call of Duty zu integrieren, so kann man neben dem bereits erwähnten Weltraumspaziergang unter anderem auch Logans Hund Riley steuern. Auch die Synchro der deutschen Fassung von Call of Duty hat mir gefallen, hier hat Activision *anscheinend* keine Kosten und Mühen gescheut und unter anderem die deutsche Stammstimme von Mark Wahlberg (Oliver Mink) verpflichtet.
Das fand ich nicht so gut
Die Charaktere um Logan, Hesh, Merrick und Co. sind relativ eindimensional gehalten und man wird in den ca. 6-7 Stunden die man die Kampagne spielt einfach nicht mit Ihnen warm (*tätätätäää*). Der stärkste Charakter ist für mich der „Bösewicht“ Rorke (um den es eigentlich die meiste Zeit geht). Dieser hat auch als einziger eine richtige Geschichte um sein *zauberhaftes* Wesen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Gegner KI. So hält Ghosts die anfängliche Gegnerstärke nicht durch und man hat nach 1/3 der Missionen das Gefühl das die Gegner von Runde zur Runde schwächer werden (das gab es bei CoD World at War schon besser).
Das hat mich genervt
Neben der bereits erwähnten Gegner KI und den Charakteren haben es mir zwei Level der Kampagne von Ghosts besonders angetan. Dabei geht es um die Missionen „Sin City“ und „Raubvögel“. Erst genannte Mission (Sin City) nervt durch die schwachsinnige Gegner- und Team-KI; die sich insbesondere dadurch auszeichnet das man den angeschossenen Hund (Riley) am Ende der Mission tragen MUSS, aber natürlich auch noch die Arbeit von drei (oder vier) Teammitgliedern macht. Nur die Mission Raubvögel toppt das ganze noch. Dabei fängt die Mission vielversprechend in einem Kampfhubschrauber an, die Betonung liegt hier auf vielversprechend, denn mehr als den Hubschrauber in alle Himmelsrichtungen zu bewegen und auf Gegner zu schießen ist nicht drin. Das Höhenlevel wird vom Computer gesteuert! Wirklich schade das Infinity Ward/Activision den Spielern hier nicht mehr zutraut.
Fazit:
An vielen Stellen verschenkt Ghosts bei der Story und der Charakterentwicklung Potential, nichts desto trotz ist die Inszenierung solide Arbeit (Tatort vs. Hollywood).
Trotz der negativen Punkte bringt Call of Duty zeitweilige Unterhaltung und kann durch verbesserte Grafik und ein paar Ideen Punkten. Leider sind einige Ideen aber auch schlecht umgesetzt und nerven im Spielverlauf (Sin City, Raubvögel).
Für mich kein Must-have, wer kurzweilige Shooter mit Kampagnenmodus mag sollte den Titel antesten und ggf. zuschlagen. 😉
Stephan
Bildquelle:
gaminghelden.de – Call of Duty Ghosts Ingame