Die Säulen der Erde – Buch 1 im Test
Ken Folletts „Die Säulen der Erde“ ist bereits im Jahr 1989 erschienen. Nach dem 2010 erschienen Fernsehfilm gibt es jetzt ein Spiel zum Buch. Was im ersten Moment wie eine Lizenzversoftung klingt, entpuppt sich als aufwendiges Adventure. Wir haben uns ins Jahr 1135 begeben und berichten aus dem Buch 1.
Eine Warnung: Im folgenden Abschnitt gibt es Spoiler zum Spiel (und auch zum Buch) wer davon nichts wissen will, der überspringt den nächsten Abschnitt.
Worum geht’s?
Wer das Buch gelesen hat, der dürfte sich gleich daheim fühlen. Das Spiel orientiert sich stark am erzählerischen Grundgerüst von Ken Folletts Roman. Wir erleben diese aus den Blickwinkeln von drei Figuren. Direkt zu Beginn lernen wir den Steinmetz Tom Builder kennen, der sich zusammen mit seiner Familie im winterlichen Wald durchschlägt. Die zweite Hauptfigur ist der Mönch Philip. Er wird ganz unverhofft in eine große politische Intrige gerissen, welche den Verlauf der Geschichte maßgeblich bestimmt. Und zuletzt lernen wir den Jungen Jack kennen. Er lebt als Outlaw mit seiner Mutter im Wald und ahnt noch nicht, dass auch er in die Geschichte verstrickt wird. Mehr wollen wir an dieser Stelle nicht verraten. Die Wendungen und Intrigen machen einen Großteil der Faszination des Spiels aus.
Entscheidend
Das Spiel kommt als klassisches Point and Click Adventure daher. Allerdings mit deutlichen Anleihen bei Telltale und Co. So lassen sich die Figuren mit dem linken Analogstick direkt steuern. Und Gespräche bieten häufig Wahlmöglichkeiten. Die Steuerung auf der Konsole geht sehr gut von der Hand. Steht man in der Nähe eines Hotspots werden Optionen wie „Darüber nachdenken“ oder „Benutzen angeboten. Mit dem rechten Stick steuert man das Inventar der Figuren. Ein dort gewähltes Objekt lässt sich auf andere Objekte anwenden oder in Gesprächen einsetzen. Philip trägt beispielsweise eine Bibel bei sich. Er kann mit anderen Figuren über Religiöse Fragen sprechen. Wilde Kombinationsrätsel gibt es allerdings nicht.
Ein Gemälde
Alle Hintergründe und Figuren im Spiel sind handgezeichnet. Und was soll man sagen. Es sieht einfach prachtvoll aus. Jede Szene ist ein Gemälde und lädt zur Nutzung des Share-Buttons ein. Störend sind manchmal die Animationen der Figuren. Sie sind teils abgehackt und passen nicht ganz zu wunderschönen Optik des Spiels. Außerdem sind wichtige Objekte (zumindest auf einem Fernseher) nur schlecht zu erkennen. Eine Hotspot-Anzeige schafft hier allerdings Abhilfe.
Gelungene Umsetzung?
Das erste Buch hat natürlich einiges zu tun. Viele Charaktere wollen eingeführt werden. Und die Geschichte wird in ihre Bahnen gelenkt. Das heißt: Viel reden und zuhören. Erst zum Ende hin kommt dann Spannung ins Spiel. Dann erkennen wir nämlich erste Konsequenzen unserer Handlungen. Dass alles etwas schleppend in Gang kommt, liegt in der Natur eines ersten Kapitels. Alles in allem ist das erste Buch eine gute Einführung in die sehr umfangreiche Welt von „Die Säulen der Erde“. Ich für meinen Teil freue mich auf die Veröffentlichung von Buch 2. Das soll noch in diesem Jahr für den PC und die Konsolen erscheinen.
Marvin